NEWS aus der Häselburg

Die Häselburg Gera ist im IBA Finale 2023


Feierliche Urkundenübergabe zur Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation an Dr. Claudia Tittel und Burkhard Schlothauer.

Die fünfte Etappe der finalen IBA Tour führte den Fachbeirat und das Team der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen am 2. März 2023 nach Gera. Dort überreichte die IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi Dr. Claudia Tittel und Burkhard Schlothauer, den beiden Projektträgern des IBA Projekts Häselburg Gera, die Urkunde zur Aufnahme in die IBA Abschlusspräsentation. Dieser symbolische Akt ist die finale Auszeichnung, welche ein Projekt im Rahmen der IBA Thüringen erreichen kann. Dr. Claudia Tittel/Burkhard Schlothauer: „Mit der IBA verbinden wir einen angeregten Diskussionsprozess zu Architektur im Bestand. Von der IBA haben wir bei Umbau und Sanierung auch das Motto ‚Wie wenig ist genug‘ übernommen.“


Gegenüber dem neuen Schulcampus des Gymnasiums Rutheneum wuchs seit 2016 mit der Häselburg ein neuer Ort für Kunst und Kultur, für Bildung und Diskurs. Das dreiteilige gründerzeitliche Gebäudeensemble diente ursprünglich als Mädchenschule und Verwaltungssitz, bis es nach längerem Leerstand von der Stadt auf dem Weg einer Konzeptvergabe verkauft wurde. Den Zuschlag erhielten die privaten Bauherr:innen Dr. Claudia Tittel und Burkhard Schlothauer mit ihrer Vision eines freien Kulturhauses. Im Zuge des IBA Projektaufrufs Arrival StadtLand folgte wenig später der IBA Kandidatenstatus. Seither haben beide die 2.600 Quadratmeter umfassenden Räumlichkeiten schrittweise und behutsam wieder instandgesetzt und als Multitalent nutzbar gemacht.


Seit 2022 werden die beiden Gebäudeteile der ehemaligen Mädchenschule mit Kunstgalerie, der freien Kunstschule Gera, mit Ateliers, dem Veranstaltungskeller Altes Wannenbad, weiteren Mieträumen sowie Zimmern für Kunstschaffende und Dozierende voll genutzt. Ankermieter ist das Medienbildungszentrum der Thüringer Landesmedienanstalt. Der dritte Teil, das spitzwinklige ehemalige Wohn- und Geschäftshaus, wird mit Gästezimmern und Büros für die Kultur- und Kreativwirtschaft ausgebaut. Das Erdgeschoss bietet künftig Räume für ein Kulturcafé und Vereinsaktivitäten. Ein neues skulpturales Treppenhaus mit einem Aufzug des Architekten Thomas Laubert verbindet die drei Gebäudeteile und sichert die barrierefreie und brandschutzgerechte Erschließung des Gesamtensembles. Wesentlich für die Innengestaltung der Häselburg ist die enge Verbindung von Kunst und Architektur. Ortsspezifische Installationen ergänzen den Bestand und schaffen neue Raumeindrücke.

Um die Häselburg als Ort für Begegnung und Dialog in Gera zu stärken und die Synergien der Kulturinstitutionen und -schaffenden zu stärken, entsteht 2023 das Kulturcafé.


Das Fachbeiratsmitglied Andrea Hofmann betonte die Bedeutung des Projekts: „Die Häselburg ist ein Beispiel für eine überzeugende LeerGut-Entwicklung in der Innenstadt. Die Bauherren haben den Altbestand schrittweise und mit künstlerischer Haltung wieder in Wert gesetzt und mit Leben gefüllt. Als freies Kulturhaus strahlt die Häselburg in das StadtLand aus.“