kuratiert von Claudia Tittel
Die Ausstellung »ZEITSCHICHTEN. Karl-Heinz Adler. Werke 1957-2017« bildete den Auftakt der Reihe „Abstrakte Kunst in der DDR“, die sich mit herausragender ungegenständlicher – d.h. abstrakter und konstruktiv-konkreter – Kunst der DDR beschäft und Positionen vorstellt, die nicht in den Kanon des ideologisch gewünschten und staatlich geförderten Kunstsystems der DDR passten.
Im Gegenwind sozialistischer Gesinnung arbeitend und dennoch in das Kunstsystem der DDR eingebunden, wurde Adlers Werk in der offiziellen Lesart der architekturbezogenen Plastik zugerechnet. Sein freies, künstlerisches Œuvre war lange Zeit nur Kunstkennern und Kollegen vertraut.
Wie seine Künstlerkollegen Friedrich Kracht, Günther Hornig oder Horst Bartnig arbeitete auch Karl-Heinz Adler während der Jahre in der DDR in zwei Bereichen: der angewandten und freien Kunst. Adler beschäftigte sich mit architekturbezogener Plastik, Fassaden- und Sichtflächengestaltung, experimentierte mit baugebundener Keramik und entwickelte zusammen mit seinem Künstlerkollegen Friedrich Kracht ein Betonformsteinsystem sowie serielle Systeme für Fassaden, Brunnen und Spielplätze, die ab 1970 in der DDR industriell gefertigt wurden und frühzeitig internationale Beachtung fanden.
Museum für Angewandte Kunst Gera
Greizer Straße 37
07545 Gera