Verschiedene Papiere unterschiedlicher Gewichte und Qualitäten bearbeitet er mit Acrylfarbe, um sie danach zu falten, zu knautschen, zu stauchen, zu wickeln, zu rollen und so neue Bilder entstehen zu lassen. Unter Zuhilfenahme des Zufalls gerinnen sie zu eigenwilligen Formen. Die so entstandenen Objekte wollen nicht die Realität widerspiegeln, sondern werden und sind selbst Realität.
Volker Regels Interesse richtet sich auf das Spannungsfeld zwischen Zufallsoperationen und gesteuerten beeinflussbaren Handlungen im Werkprozess: „Er geht dabei einerseits systematisch, andererseits experimentell vor: Vor allem die Arbeit mit dem kontrollierten Zufall bringt eine schier unendliche Fülle von neuen abstrakten Figurationen hervor, die wiederum neue Materialqualitäten produzieren. Wenn er nicht nur auf, sondern mit dem Material arbeitet, erweitert sich auch das Experimentierfeld“ erklärt die Kunsthistorikerin Dr. Claudia Tittel.
Das nicht Vorhersehbare, das nicht Beabsichtigte wird zum Mitarbeiter. Dabei nutzt der Künstler kunsthistorische Techniken wie automatisches Zeichnen und Malen, die Froissage, Zufallscollage oder das Action Painting; er erforscht und integriert gleichzeitig neue aleatorische und digitale Technologien, die im Schaffensprozess frei miteinander kombiniert werden und eine generative Wirkung entfalten.
In Bezug auf die Farbe misstraut Regel offenbar den Festlegungen wiederkehrender Farbschemata. So wechseln seine Farbkombinationen von irden-erdigen Ton-in-Ton-Klängen und Schwarz-Graphit-dunklen Farbgebilden über milchige Nebelwelten bis hin zu neonfarbenen Farbexplosionen. Auch dabei sucht er im Rahmen der komplexen, dem freien Spiel und den immanenten Wechselwirkungen unterworfenen Werkprozessen die experimentelle Herausforderung.
Gefördert durch Kulturstiftung und Stadt Gera.